Die Abwassernetze in Deutschland besitzen mit einer Gesamtlänge von ca. 594.000 km eine hohe Relevanz für die gesellschaftliche Daseinsvorsorge und einen enormen Instandhaltungsbedarf.
Derzeit verlaufen die Betriebsprozesse zur Instandhaltung der Abwassernetze überwiegend manuell und reaktiv auf Basis einer uneinheitlichen Datenlage. Durch den Einsatz eines digitalen Zwillings kann eine vorausschauende Instandhaltung etabliert und die Resilienz der Abwassernetze in Zeiten vermehrter Naturkatastrophen erhöht werden.

Unter der Führung der RWTH Aachen University (Institut für Baumanagement, digitales Bauen und Robotik im Bauwesen) ist die Entwicklung einer ganzheitlichen Methode zur Erstellung von digitalen Zwillingen in der bestehenden Kanalinfrastruktur das Ziel im Projekt „KaSyTwin“. Der digitale Zwilling der Abwassernetze soll eine intelligente und (teil-)automatisierte Instandhaltungs- und Sanierungsplanung ermöglichen. An diesem Vorhaben sind neben der RWTH Aachen auch die Universität Freiburg (Institut für nachhaltige technische Systeme) und die Technische Universität Hamburg (Institut für digitales und autonomes Bauen) sowie die Firmen albert.ing GmbH (Aachen/Frankfurt), TerraMeta GmbH (Alsdorf), Hydrotec Ingenieurgesellschaft für Wasser und Umwelt mbH (Aachen) und die Kempen Krause Ingenieure GmbH beteiligt.

Unser Fachbereich Straßen- / Kanal- / Leitungsbau unterstützt das Konsortium in den kommenden drei Jahren bei der Generierung des digitalen Zwillings und der Entwicklung eines dafür erforderlichen Inspektionssystems durch die praxisorientierten Erfahrungen im Bereich der Kanalinstandhaltung.

Wir erhoffen uns durch die Beteiligung an diesem Projekt, an der zukunftsorientierten Instandhaltung der Abwassernetze mitwirken zu können und unsere Kenntnisse im Bereich des digitalen Bauens zu vertiefen.